Gebäudeparkmodell (GPM)

Die Schweiz und viele Kantone, Städte, Gemeinden und Unternehmen haben sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2050 wollen ihre Treibhausgasemissionen auf netto null senken. Für Planer, Gemeinden, Städte, Energieversorger und Immobilienfirmen ergeben sich daraus verschiedene Fragestellungen. Antworten darauf können das Gebäudeparkmodell (GPM) und seine verschiedenen Module liefern, beispielsweise für folgende Zwecke und Aufgaben:

  • Zielüberprüfung und/oder Machbarkeitscheck, z.B. von Ziel- und Absenkpfaden in Richtung Netto-Null
  • Strategische und operative Energieplanung (z.B. (Fern)-Wärmeverbünde, Nutzung lokaler Potenziale erneuerbarer Energien etc.)
  • Netzplanung, Konzeption und Planung von Energiedienstleistungen
  • Wirkungsanalyse und Bewertung von (geplanten) energiepolitischen Massnahmen
  • Städtebauliche Planung und Arealentwicklung
  • Nationale, städtische und kommunale Energiestatistik
  • Bewirtschaftung von Gebäudeportfolios

Das GPM ist für verschiedene Anwendungsfälle und Bedürfnisse geeignet:

Das GPM für eine raumbezogene Energiestrategie der öffentlichen Hand und Energieversorgungsunternehmen

Sind Sie als Vertreter der öffentlichen Hand (Bund, Kanton, Kommune oder Stadt) mit energie- und klimapolitischen Zielen konfrontiert oder selbst für die Entwicklung einer Strategie oder von Zielsetzungen verantwortlich? Dann wissen Sie, dass die Erschliessung vorhandener Energie- und Effizienzpotenziale eine sorgfältige Konzeption und vorausschauende Planung benötigt. Dazu kommen vielerorts die sich bereits im Betrieb befindlichen leitungsgebundenen Energieversorgungen wie Gas-, Fern- und Nahwärmenetze, die eine wirtschaftliche Herausforderung, aber auch energiepolitische Chance sein können.

Mit dem GPM lässt sich die Energienachfrage lokal differenziert berechnen und für verschiedene Szenarien bis 2060 kartographisch darstellen. Dafür wird zum einen die lokale Siedlungs-, Bevölkerungs- und Beschäftigtenentwicklung, die je nach Quartier und Gemeinde sehr unterschiedlich ausfallen kann, berücksichtigt, Zum anderen werden gebäudetechnische, bautechnische, energiespezifische und wirtschaftliche Parameter und Einflussfaktoren betrachtet.

Damit hilft Ihnen GPM von TEP Energy, unter Einbezug der lokalen Gegebenheiten eine Strategie zu entwickeln, quantifizierbare Ziele zu definieren und mögliche Zielpfade darzustellen. Zudem lassen sich energieplanerische Massnahmen ausgestalten und deren Wirkung überprüfen. Dazu gehören Anforderungen, Förderungen, die Bereitstellung einer energetischen Infrastruktur etc. Hierbei differenzieren wir zwischen Handlungsfeldern der Gemeinden, der Kantone, des Bundes sowie von Privaten. .

Das GPM für Energieunternehmen und Verbände

Wie verändern Energieeffizienz, neue Energieanwendungen und erneuerbare Energien den Energieabsatz? Welche Konsequenzen haben lokale, kantonale und nationale Energiestrategien auf den Energie- und Gebäudemarkt?

Das GPM zeigt die zukünftige Kosten- und Technologieentwicklung im Bereich Energieeffizienz und für die Nutzung und Bereitstellung von dezentraler Wärme, Kälte und Strom auf. Auf dieser Basis können Sie innovative Dienstleistungsangebote und neue Geschäftsmodelle in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien fundierter bewerten und ausgestalten.

Das GPM für Immobilienunternehmen, Investoren oder Kreditgeber

Ist Ihr eigenes oder das durch Sie finanzierte Immobilienportfolio hinsichtlich Energiebedarf und Treibhausgasemissionen nachhaltig und klimaverträglich? Möchten Sie für Ihr Immobilienportfolio einen Absenkpfad entwickeln und sich zu Zielen committen, z.B. CO2/m2, Benchmarks der besten 15% etc.? Möchten Sie für Ihr Portfolio eine Strategie für Erneuerungsinvestitionen entwickeln oder die verfügbaren Mittel optimal managen und in zielgerichteten Massnahmen einsetzen, sodass gewisse zukünftige politische Rahmenbedingungen (z.B. MuKEN, Minergie, GEAK etc.) erreicht werden?

Das GPM ist ein ideales Instrument, das Sie dabei unterstützt verschiedene langfristige (Erneuerungs)-Strategien für Ihren Gebäudepark bezüglich Kosten, Energieeinsparung und Zielerreichung zu analysieren.

Das GPM für weitere Anwender

Das GPM kann viele weiterer Bedürfnisse bedienen, so etwa die Beurteilung der Wirkung künftiger energetischer Richtlinien, die rückblickende Analyse des Energiebedarfs (Ex-post-Analysen) oder die vorausschauende Modellierung des Energiebedarfs (Energieperspektiven wie z.B. EP 2050+ des BFF). Aufgrund dieser Vielseitigkeit ist das Tool unter anderem für folgende weitere Anwender nützlich:

  • Emissionsentwicklung nach den drei Scopes des GHG Protocols inkl. Graue Emissionen aus der Erstellung und der Erneuerung der Gebäude
  • Bestimmung der Netto-Null-Zielsetzung für den Gebäudepark und den erweiterten Gebäudebereich
  • Für die gesetzgeberischen Behörden, den SIA und weitere Intermediäre: Grundlagenerarbeitung für Normen, Merkblätter und Empfehlungen
  • Für die Baubranche und die Immobilienwirtschaft: Nutzennachweis eines Lebensdauer-Managements
  • Für die öffentliche Hand: Wirkungsanalysen und Energieplanungen ihres Gebäudeparks
  • Für alle: Monitoring und ex-post Analyse der Entwicklung von Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen

Was kann das Gebäudeparkmodell (GPM) und auf welchen Daten basiert es?

Mit dem Gebäudeparkmodell können sowohl vergangenen Entwicklungen analysiert als auch mögliche zukünftige Entwicklungen in verschiedenen Szenarien und mit räumlichem Bezug abgebildet werden. Je nach Fragestellung können wir mit dem Gebäudeparkmodell folgende Bewertungsindikatoren bzw. Einflussfaktoren und Unterscheidungsmerkmale ausweisen:

Bewertungsindikatoren
Einflussfaktoren / Unterscheidungsmerkmale
  • Energiebezugsflächen (EBF) und Beschäftigte
  • Stromnachfrage
  • Energienachfrage, aufgeteilt nach fossilen und erneuerbaren Energieträgern
  • Primärenergieverbrauch für die Gebäudephasen „Erstellung" und „Betrieb" (gemäss SIA 2040)
  • CO2- und Treibhausgasemissionen (THGE)
  • Materialflüsse
  • Differenzierung nach Gebäudetyp (bis rund 15 Typen)
  • Differenzierung nach Wirtschaftsbranche (1-15)
  • Räumliche Differenzierung (Kantonen, Gemeinden, Zonen, Hektaren)
  • Zeitliche Auflösung (1- bis 5-Jahres-Schritte zwischen 2000 und 2060)
  • Einbezug von einzelgebäudespezifischen Daten und Gebäudeportfolios als Input
  • Einbezug von Verbrauchsdaten zur Kalibrierung
  • Kontextdaten von der Räumlichen Energieanalysetoolbox (REAT)
  • Daten von Geographischen Informationssystemen (GIS)

 

Grundlage des Gebäudeparkmodells bilden schweizerische, kantonale und kommunale Statistiken, Ergebnisse von Umfragen, Studien und Potenzialanalysen, Daten des Gebäude- und Wohnungsregisters (GWR) sowie des Betriebs- und Unternehmensregisters. Des Weiteren werden Energieverbrauchsdaten und Abwärmequellen, zonen- oder parzellenspezifische Daten von Zonenplänen sowie Karten zu Arealnutzungen, leitungsgebundenen Energieversorgungen wie Gas-, Fern- und Nahwärmenetze und erneuerbaren Energien genutzt.

Projekte

Kommunale Energieplanung Volketswil

Mit Verweis auf ihre klimapolitischen Zielsetzungen und als Ergebnis ihres Energiestadtprozesses lässt die Gemeinde Volketswil ihre kommunale Energieplanung überarbeiten.

Kommunale Energieplanung Glarus

Auf Basis der kantonalen Energiegesetzrevision von 2021 überarbeitet die Gemeinde Glarus die kommunale Energieplanung mit dem Ziel einer fossilfreien Wärmeversorgung. TEP Energy unterstützt die Gemeinde mit ihren Lösungen wie der Räumlichen Energieanalyse Toolbox (REAT) und dem Gebäudeparkmodell, um damit die Energie- u nd Klimaziele tragfähig und wirtschaftlich effizient erreichen zu können. 

Solarstrategie Wädenswil

Um den Solarausbau in der Stadt Wädenswil zu beschleunigen, führt TEP Energy eine Solarstrategie und -potenzialstudie durch.

Netto-Null Treibhausgasemissionen im Gebäudebereich

Das Ziel des Projektes ist es, eine gemeinsame Definition von «Netto-Null Treibhausgasemissionen im Gebäudebereich» für die Schweiz zu erarbeiten, die von allen Akteuren akzeptiert wird und als Grundlage zur Grenz- und Zielwertsetzung verwendet werden kann. 

 

SURE - SUstainable and REsilient energy for Switzerland

Sweet - SURE untersucht den Einfluss disruptiver Ereignisse auf das Schweizer Energiesystem. TEP Energy bearbeitet Energienachfragethemen wie z.B. die Nachfrageentwicklung nach Energieträgern in der Schweiz, die Auswirkung von Schocks auf die Nachfragelast, Einsatzmöglichkeiten von Gross-Wärmepumpen.

Länderspezifische Marktberichte für Gebäude

Die Erstellung von Building Market Briefs (BMB) ist eine Climate-KIC-Initiative innerhalb des Flaggschiffs Building Technologies Accelerator (BTA), die darauf abzielt, Erkenntnisse über den Gebäude- und Bausektor zu gewinnen, um kohlenstoffarme Investitionen und Skalierung zu fördern.

Energieperspektiven Schweiz 2050+

Für die Aktualisierung der Energieperspektiven 2050+ des BFE erstellen wir die Szenarioergebnisse für den Dienstleistungssektor und die Landwirtschaft. Weitere Beiträge werden in den Exkursen publiziert.

WIS - Wärme Initiative Schweiz

Im Auftrag der Wärme Initiative Schweiz (WIS) wird die Dekarbonisierung des Wärmesektors bis 2050 untersucht. Zur Anwendung kommen räumliche Potenzialanalysen und das Gebäudeparkmodell Schweiz (GPM).

CoolCity

Abschätzung des Potenzials zur Seewassernutzung zur Deckung von Wärme- und Kältebedarf in der Stadt Zürich.

Studie zum subsidiären Verbot fossiler Heizungen

Die Schweizer Klimapolitik steht vor grossen Herausforderungen, insbesondere im Gebäudebereich. Untersucht wurden die Auswirkungen eines möglichen Verbots von fossilen Heizungen ab 2030, wenn die Klimaziele anderweitig nicht erreicht werden können.

Erweiterung Gebäudeparkmodell für den SIA-Effizienzpfad

Mit dem erweiterten Gebäudeparkmodell werden die Primärenergie- und Treibhausgasemissionen von Neubau- und Erneuerungsprojekten mit den Zielwerten verglichen und die Wirkung energiepolitischer Zielsetzungen auf gesamtschweizerischer Ebene überprüft.