Niedertemperatur Fernwärmenetze. Die Grundlage zur Modernisierung des Wärmesektors.

Nahezu 40 % des Gebäudebestands in Polen werden mit Fernwärme beheizt, wobei die vorherrschenden Wärmequellen immer noch Kohle und Gas sind. Aufgrund des Klimawandels und zunehmend schwankender Energiepreise müssen fossile Brennstoffe durch alternative Wärmequellen ersetzt werden. Erneuerbare Energien und Abwärme haben das Potenzial, den nationalen Kohlenstoff-Fußabdruck massiv zu verringern. Diese lokalen Quellen mindern die Preisrisiken von importierten Energieträgern, ganz zu schweigen von den verschiedenen anderen Vorteilen, die sich daraus ergeben. Eine solche Strategie wird durch die Senkung der derzeit hohen Netztemperaturen erleichtert, was eine effiziente Integration alternativer Wärmequellen in das Fernwärmenetz ermöglicht. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sind Erneuerbare Energien und Abwärmequellen oftmals lokal vorhanden - allerdings auf niedrigem Temperaturniveau, so dass Wärmepumpen erforderlich sind, um ihr Potenzial zu nutzen.

Ein effizienter Wärmepumpenbetrieb erfordert jedoch eine deutliche Senkung des derzeitigen Temperaturniveaus in den Netzen, weshalb ein kontinuierlicher Temperatursenkungsprozess etabliert werden muss. Neben der grundsätzlichen Reduzierung des Wärmebedarfs, z.B. durch thermische Modernisierung von Gebäuden, betreffen die Maßnahmen zur Temperaturabsenkung die Auslegung und den operativen Betrieb der Fernwärmenetze. In vielen Fällen wäre aber auch eine sofortige Temperatursenkung möglich, sofern nur die geltenden Gesetze und Richtlinien dies zulassen würden.

Der vorliegende Bericht listet die wichtigsten Maßnahmen in dieser Hinsicht auf und quantifiziert ihr Potential auf nationaler Ebene. Ergänzt durch eine Fallstudie zeigt der Bericht einen Ansatz für die Umgestaltung bestehender Netze in der Praxis. Dieser Bericht entstand im Auftrag des polnischen Think Tanks «Forum Energii» in Zusammenarbeit mit TEP Energy, der AGH University of Science and Technology und Kelvin Spółka z o.o.

Projektinfos

  • ProjektlaufzeitAugust 2023 - Januar 2024

  • Kontakt TEP EnergyJoachim Bagemihl und Martin Jakob

  • AuftraggeberThink tank Forum Energii, Warschau

  • ProjektpartnerAGH University of Science and Technology, Krakau undo Kelvin Spółka z o.o., Bielsko-Biała

  • OriginalberichtBerichtswebsite (Polnisch)

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